Future Shopping – personal, easy, social
Im letzten Beitrag befassten wir uns mit den Herausforderungen für den Einzelhandel und definierten die »Smartness« als Erfolgsformel für den Laden der Zukunft. Sie bündelt alle relevanten Faktoren, um langfristig erfolgreich zu sein. Im Folgenden konkretisieren wir das Potenzial der Digitalisierung für Future Shopping und zeigen Technologien auf, die neben der Offline-Online-Symbiose gewinnbringend zum Einsatz kommen können.
Personalisiertes Erlebnis
»It’s all about experience« ist einerseits ein alter Hut, bleibt andererseits valide und entwickelt sich stetig weiter. Die Bedeutung des Erlebnisses wird immer ausgefeilter und persönlicher – Technologie leistet dabei einen erheblichen Beitrag. Heute bekommt der Kunde personalisierte Angebote, wenn er eine Kundenkarte besitzt, Schaufenster reagieren auf seine Bewegungen. Morgen kennt die Technologie den Taste des Kunden möglicherweise besser als er selbst, begrüßt ihn persönlich und bietet ihm ein auf ihn zugeschnittenes Erlebnis.
Convenience & Shopping Assistance
Wird es Zeitverschwendung in der Welt von morgen nicht mehr geben? Intelligente Technik hat das Potenzial, stressige, zeitraubende Tätigkeiten zu vermeiden und die gewonnene Zeit mit sinnstiftenden Aktivitäten zu belegen. Händler analysieren verstärkt, welche Prozesse der Kunde in ihren Stores durchläuft und wo Inconvenience entsteht: Das Warten an der Kasse etwa oder die endlose Suche nach Produkten schafft Unzufriedenheit. Selbst die Kleidungsprobe wird nicht von jedem Kunden als positives Erlebnis wahrgenommen. Digitale Technologie wird helfen, das Wort Komfort auf eine neue Evolutionsstufe zu heben.
Produktkonfiguration
Personalisierung erstreckt sich nicht nur auf Erlebnisse, sondern auch auf das, was der Store letztlich verkauft: Das Produkt selbst. Digitale Systeme könnten dafür sorgen, dass wir zukünftig nur noch eine kleine Auswahl an »Basisprodukten« im Store vorfinden. Alternative Ausführungen, Farben, Muster und Größen würden dann auf digitalen Screens oder durch Projektionen dargestellt, ohne dass das Produkt physisch verfügbar sein müsste. Software-Lösungen können auch dabei helfen, die zum individuellen Stil passenden Outfit-Kombinationen auszuwählen. Das personalisierte digitale Entwerfen des eigenen Kleidungsstücks mit einer Vor-Ort-Produktion durch 3D-Verfahren könnte die Königsdisziplin der Produktkonfiguration werden.
Social Experience
Als die ersten Social Media-Kanäle entstanden, ahnte keiner, dass sich Apps wie Instagram zu einer der wichtigsten Werbe-Maschinerien entwickeln würden. Noch nicht alle Händler haben die gewinnbringenden Möglichkeiten von sozialen Medien für sich erkannt. Wir glauben aber, dass sie zunehmend im Store zu sehen sein werden. Das »soziale Erlebnis« könnte ein bedeutender Weiterentwicklungs-Schritt der Online-Offline-Symbiose sein. Erste bereits gesehene Beispiele hiervon sind Social Walls: Der Kunde teilt sein Shopping-Erlebnis, wird für diese Zeit ein Teil des Stores und macht nebenbei Werbung für den Store. Die durch Social Media entstehenden Bewertungen, Beschreibungen und Testimonials flechten sich smart und dezentral durch das komplette Produktangebot, auch stationär.
Virtual & Augmented Reality
VR und AR werden viel diskutiert. Oft werden sie als temporäre Spielereien und Erlebnistechnologien abgetan. Auf der anderen Seite entwickeln sich die aus dem Gaming stammenden Technologien stetig weiter. Wir glauben, dass ihre Möglichkeiten in vielerlei Hinsicht unterschätzt werden. So zum Beispiel die immer realistischer werdende Option, in eine andere Welt hineinversetzt zu werden. Gut möglich ist, dass modebegeisterte Menschen Gefallen daran finden sich auf eine Fashionshow zu beamen – oder Aktivsportler ihre neuesten Errungenschaften gerne virtuell in der Natur erproben.
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